Wie sieht der Arbeitsschutz der Zukunft aus?

Wie sieht der Arbeitsschutz der Zukunft aus?

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren einen enormen Einfluss auf unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft genommen. Durch die technologische Weiterentwicklung und den damit einhergehenden Veränderungen der Arbeitswelt werden in Zukunft neue Herausforderungen an den Arbeitsschutz gestellt. Auch in Zukunft wird sich der Arbeitsschutz durch neue Technologien weiter wandeln und es wird einfacher werden, Unfälle zu dokumentieren, effizienter zu behandeln und präventiv zu verhindern. Dies ist wichtig, denn die Gesundheit der Beschäftigten ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein soziales Gut.

Um zu verstehen, wie sich der Arbeitsschutz entwickelt hat und welche Fortschritte bereits gemacht wurden, lohnt sich auch ein kurzer Blick auf die Geschichte des Arbeitsschutzes. Diese historische Perspektive zeigt, wie weit sich der Arbeitsschutz bereits entwickelt hat und bietet wertvolle Einblicke in die zukünftige Ausrichtung des Arbeitsschutzes.

Wir geben einen Überblick über mögliche Einsatzbereiche neuer Technologien im Arbeitsschutz der Zukunft.

Das Wichtigste in Kürze

✓ Die Digitalisierung hat den Arbeitsschutz revolutioniert, indem sie neue Technologien wie Smartphones, Sensoren, Augmented Reality (AR), künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Virtual Reality (VR) einbezieht.

✓ Smartphones können als persönliche Notsignal-Geräte dienen, die Unfälle erkennen und automatisch Notfallkontakte informieren.

✓ Eine ausgewogene Nutzung dieser Technologien ist entscheidend, um den Arbeitsschutz zu verbessern, ohne die Privatsphäre der Mitarbeitenden zu verletzen oder ihre Arbeitszufriedenheit zu beeinträchtigen.

Welche technologischen Fortschritte könnten den Arbeitsschutz in Zukunft weiter verbessern?

Die Zukunft des Arbeitsschutzes wird geprägt sein von technologischen Fortschritten, die Unternehmen helfen, Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Dazu gehört der Einsatz von Smartphones oder sensorbasierten Systemen, die Bewegungen oder andere Umgebungsbedingungen tracken und analysieren können. Technologien wie Augmented Reality (AR), künstliche Intelligenz (KI) und Big Data können ebenfalls helfen, den Arbeitsschutz in der Zukunft zu verbessern.

Smartphones

Das Smartphone erweist sich als nützliches Mittel um die Vorteile der Digitalisierung im Arbeitsschutz greifbar zu machen, da dieses von den Mitarbeitenden sowieso dauerhaft am Körper getragen wird.

So kann das Smartphone dank der Ausstattung mit Beschleunigungssensoren zum Beispiel als Personen-Notsignal-Gerät agieren. Dies ermöglicht die App CALIMA, die das Smartphone von Mitarbeitenden in ein persönliches Notsignal-Gerät verwandelt und verschiedene Wege zur manuellen und automatischen Alarmauslösung bietet. Durch Sensoren im Smartphone kann somit beispielsweise ein Sturz oder Bewegungslosigkeit erkannt und innerhalb weniger Sekunden die Notfallkontakte über den Unfall inklusive Standort informiert werden. Dies kann bei einem Unfall Leben retten und dauerhaften Schäden vorbeugen.

Eine PNA-App bringt folgende wesentliche Vorteile gegenüber traditionellen Geräten:

  • Keine Investitionskosten, da die bestehenden Smartphones genutzt werden
  • Höhere Benutzerakzeptanz, da Mitarbeitende kein Extragerät mit sich herumschleppen müssen
  • Funktioniert auch mobil, da kein stationäres Funknetz aufgebaut werden muss

Sensoren

Sensoren können beispielsweise dazu eingesetzt werden, um die Umgebungsbedingungen am Arbeitsplatz zu überwachen, indem sie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit messen. Auch die Lärmkonzentration oder die Schadstoffbelastung der Luft können mithilfe von Sensoren gemessen werden. Damit erhalten Unternehmen wichtige Daten, die dabei unterstützen können, die Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden zu verbessern. Smartwatches mit Sensoren können zum Beispiel die Körpertemperatur oder die Herzfrequenz der Träger:innen messen. Aufgrund der erhobenen Daten kann das System Rückschlüsse auf die Gesundheit des Trägers oder der Trägerin ziehen und bei Bedarf Alarm schlagen. 

Augmented Reality (AR)

Augmented Reality (AR) ist eine Informationstechnologie, die es ermöglicht, die reale Welt mit digitalen Inhalten zu erweitern. Dies kann dazu beitragen, die Arbeitssicherheit zu verbessern, indem es den Mitarbeitenden ermöglicht, relevante Informationen über potenzielle Gefahren in ihrer Umgebung anzuzeigen. AR-Technologie kann auch dazu beitragen, den Mitarbeitenden in Echtzeit Anleitungen und Hinweise zur sicheren Ausführung ihrer Aufgaben bereitzustellen. So könnten Mitarbeitende beispielsweise eine Schritt-für-Schritt-Anleitung Ihrer Aufgabe sehen, während sie die Tätigkeit ausführen.

Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz ermöglicht es, verschiedene Arten von Risiken zu erkennen und zu analysieren. Dies kann dazu beitragen, die Arbeitssicherheit zu verbessern, indem Gefahrenquellen identifiziert werden, die von menschlichen Beobachtern übersehen werden können.  Dazu wird die Künstliche Intelligenz mit großen Mengen an Bilddatensätzen und Informationen über alle im Bild befindlichen relevanten Elemente gefüttert. Mit diesen Trainingsverfahren lernt das KI-Modell Schwerpunkte zu erkennen und übertrifft damit selbst erfahrene HSE-Experten bei der Erkennung potenzieller Gefahren. Zudem können KI-Systeme auch dabei helfen, Unfälle in Echtzeit vorherzusagen, indem sie Unregelmäßigkeiten erkennen und Alarm schlagen, bevor ein Unfall passiert.

Big Data

Big Data kann genutzt werden, um Muster in den Unfallstatistiken zu erkennen und so Risiken besser einschätzen zu können. Aufgrund der Muster, die durch die Big-Data-Analyse entdeckt werden, können Unternehmen gezielter in die Prävention von Unfällen investieren. Dies kann dazu führen, dass die Unfallrate insgesamt sinkt und somit auch die Kosten, die durch Unfälle entstehen.

Virtual-Reality (VR)

Auch die Verwendung von Virtual-Reality-Technologien wird zunehmend an Bedeutung gewinnen, um Mitarbeitende auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten. Dabei werden die Mitarbeitenden in eine computergenerierte Umgebung eingeführt, in der sie realistische Szenarien erleben können. Dies sorgt für eine gefahrlose Ausbildung der Mitarbeiter:innen, in denen ein Fehler keine gesundheitlichen Konsequenzen nach sich zieht. Außerdem kann diese Technologie  dazu beitragen, die Reaktion der Mitarbeitenden in Krisensituationen zu verbessern und sie besser auf den Ernstfall vorzubereiten. Die DGUV hat sich bereits im März 2022 in ihrer Fachzeitschrift DGUV Forum mit dem Thema auseinandergesetzt.

Welche Gefahren birgt der Einsatz neuer Technologien im Arbeitsschutz?

Allerdings birgt dies auch einige Risiken. Werden die Technologien dazu missbraucht, die Mitarbeitenden in ihrer Arbeitsausführung zu überwachen, handelt es sich hierbei um einen Eingriff in die Privatsphäre. Dadurch können sich Mitarbeiter:innen unter Druck gesetzt fühlen und durch die sinkende Motivation weniger produktiv sein. Zudem kann dies auch zu einem Gefühl der Überforderung führen und dazu beitragen, dass Mitarbeitende besorgt sind, Fehler zu machen oder ihre Arbeit nicht gut genug zu erledigen.

Auch der Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten der Mitarbeitenden birgt Gefahren, wenn diese zur Kontrolle der Mitarbeitenden genutzt werden. Der Datenschutz wird also in Zukunft im Bereich des Arbeitsschutzes eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Fazit

Die hier aufgelisteten Beispiele und Anwendungsfälle sind natürlich nur eine Prognose auf Basis des aktuellen technologischen Wissenstands - wie der Arbeitsschutz der Zukunft im Detail tatsächlich aussehen wird, kann nur die Zeit zeigen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Technologisierung werden neue Möglichkeiten für den Arbeitsschutz, sowohl für das Handeln bei Unfällen als auch in der Unfallprävention entstehen. So können Unternehmen zum Beispiel gezieltere Schutzmaßnahmen ergreifen und die Sicherheit der Beschäftigten verbessern. Durch die zunehmende Digitalisierung von Unternehmen werden immer mehr Daten von Mitarbeiter:innen erfasst und gespeichert. Diese müssen dann entsprechend geschützt werden, damit sie nicht in die falschen Hände geraten oder für falsche Zwecke missbraucht werden, die die Zufriedenheit von Mitarbeitenden negativ beeinflussen könnte.

Achten Sie beim Einsatz von modernen Technologien darauf, dass diese nicht zur Überwachung genutzt werden und die hohen DSGVO Datenschutzanforderungen erfüllen. Die PNA-App CALIMA erfüllt die entsprechenden Anforderungen. Sie ist vollständig DSGVO-konform und schützt die Privatsphäre von Mitarbeitenden, indem sie den Standort nur im Notfall überträgt. Gespeichert werden die Daten hierbei ausschließlich in Deutschland.

Fabian ZellerMichael ZerbinKatharina Hochmuth

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