In gefährlichen Arbeitsumgebungen oder bei Alleinarbeit ist die Sicherheit der Mitarbeiter:innen von höchster Bedeutung. Eine App zur Sturzerkennung stellt sicher, dass im Falle eines Sturzes schnell Hilfe eintrifft – auch wenn der bzw. die Betroffene nicht mehr in der Lage ist, selbst einen Notruf abzusetzen.
Mit dieser Funktion tragen die Apps dazu bei, das Leben der Nutzer:innen in Notfallsituationen zu schützen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie diese Apps funktionieren, welche Vorteile sie für den Arbeitsschutz bieten und welche Lösungen besonders empfehlenswert sind.
Das Wichtigste in Kürze
✓ Moderne Smartphones mit Sturzerkennung-Apps erkennen Stürze automatisch durch Sensoren und lösen im Notfall einen Alarm aus. Das bietet insbesondere für Alleinarbeitende zusätzlichen Schutz.
✓ Die meisten Sturzerkennungs-Apps bieten auch weitere Funktionen an, die automatisch Notfälle erkennen oder die Möglichkeit bieten manuell einen Notfall zu melden.
✓ Bei vielen Lösungen lassen sich die zu alarmierenden Notfallkontakte und die Meldekette individuell konfigurieren und damit an unternehmensinterne Anforderungen anpassen.
Was ist eine Sturzerkennungs-App?
Eine Sturzerkennungs-App ist eine innovative Software-Anwendung, die auf einem Smartphone installiert wird und speziell dafür entwickelt wurde, Stürze oder andere Notfälle zu erkennen. Diese Apps nutzen die integrierten Sensoren des Smartphones, wie Beschleunigungssensoren und Gyroskope, um die Bewegungen des Benutzers bzw. der Benutzerin kontinuierlich zu überwachen. Sobald ein ungewöhnliches Bewegungsmuster, das auf einen Sturz hinweist, erkannt wird, setzt die App automatisch einen Notruf ab. Dies ist besonders wertvoll für Menschen, die allein arbeiten oder sich in gefährlichen Situationen befinden.
Durch automatische Erkennung und Alarmierung wird sichergestellt, dass im Falle eines Sturzes schnell Hilfe eintrifft, auch wenn die betroffene Person selbst nicht in der Lage ist, einen Notruf abzusetzen. Sturzerkennungs-Apps bieten somit eine zusätzliche Sicherheitsebene und können in kritischen Momenten lebensrettend sein.
Sturzerkennungs-App: Digitale Lösung für Alleinarbeit

Die Sicherheit von Alleinarbeitenden ist in vielen Branchen eine große Herausforderung. Ob in der Instandhaltung, auf Baustellen, im Außendienst oder in der produzierenden Industrie – wer alleine arbeitet, trägt ein erhöhtes Risiko, dass ein Unfall oder Sturz unbemerkt bleiben. Hier kommen Apps mit Sturzerkennung zum Einsatz, die speziell für den Arbeitsschutz entwickelt wurden.
Diese digitalen Lösungen erkennen automatisch Stürze und senden ein sogenanntes Personen-Notsignal an hinterlegte Notfallkontakte, um schnelle Hilfe zu gewährleisten. Im Vergleich zu traditionellen Totmann-Systemen bieten moderne Apps über das Handy oft eine kostengünstige und benutzerfreundliche Alternative, da sie keine zusätzliche Hardware erfordern.
Funktionen und Optionen von Sturzerkennungs-Apps
Sturzerkennungs-Apps bieten eine Vielzahl von Funktionen und Optionen, um die Sicherheit der Nutzer:innen zu gewährleisten. Die zentrale Funktion ist die automatische Sturzerkennung. Neben der automatischen Sturzerkennung bieten viele Sturzerkennungs-Apps auch eine manuelle Notruf-Funktion. Diese ermöglicht es den Nutzern bzw. Nutzerinnen, in einer Notlage selbst einen Notruf abzusetzen. Dies kann durch einen einfachen Knopfdruck auf dem Smartphone per SOS Button oder durch ein spezielles Notrufarmband geschehen, das mit der App verbunden ist.
Ein weiteres wichtiges Feature ist die Positionsbestimmung. Die App kann über das Smartphone die genaue Position des Nutzers bzw. der Nutzerin ermitteln und diese Information an unternehmensinterne Notfallkontakte oder einen Sicherheitsdienst übermitteln. So wird sichergestellt, dass die betroffene Person im Notfall schnell und effizient aufgefunden werden kann.
Vorteile von Apps mit Sturzerkennung
Der Einsatz einer App zur Sturzerkennung hat zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen Hardware-Geräten, die auch als Personen-Notsignal-Anlagen oder Totmann-Geräte bekannt sind.
Ein bedeutender Vorteil liegt darin, dass handelsübliche Smartphones genutzt werden können. Da die meisten Beschäftigten ohnehin ein Smartphone besitzen, ist keine zusätzliche Investition in Hardware erforderlich.
Damit werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit erhöht. Mitarbeitende müssen kein weiteres Gerät mit sich herumtragen, sondern können ganz einfach ihr Smartphone nutzen, welches sie bereits am Körper tragen.
Zudem müssen beim Einsatz von digitalen Lösungen keine aufwändigen Support- und Wartungszyklen eingehalten werden. Im Gegenteil: Updates werden automatisch über den App- oder Play Store installiert – so ist das System stets auf dem neuesten Stand.
Ablauf der Alarmierung nach einem Sturz

Sobald ein Sturz von der Sensorik erkannt wird, startet ein Voralarm, währenddessen der Alarm wieder abgebrochen werden kann. Diese Funktion soll vermeiden, dass starke Erschütterungen wie beispielsweise durch einen Sprung Fehlalarme erzeugen.
Wenn der Voralarm nicht abgebrochen wird, dann wird automatisch ein Alarm ausgelöst und im System hinterlegte Notfallkontakte alarmiert. Um sicherzustellen, dass die alarmierten Personen auch tatsächlich erreicht werden, kombinieren moderne Systeme mehrere Kommunikationskanäle wie E-Mail, SMS oder Anruf.
Einige Anbieter von Sturzerkennungs-Apps, wie beispielsweise CALIMA, bieten auch die Möglichkeit, den Notfall an eine Notruf- und Serviceleitstelle weiterzuleiten. Diese bearbeitet dann den Notfall entsprechend den vordefinierten Handlungsschritten.
Damit eine App zur Sturzerkennung im Ernstfall zuverlässig funktioniert, ist eine regelmäßige Überprüfung der Einstellungen essenziell.
Positionsbestimmung und Lokalisierung
Die Ortung und Übermittlung dieser Information an die Notfallkontakte stellt eine wichtige Funktion der Sturzerkennungs-App dar. Durch die Nutzung von GPS sowie weiteren Ortungstechnologien wie WLAN Access-Points und Bluetooth Beacons kann die App die genaue Position des bzw. der Betroffenen in Echtzeit ermitteln.
Ersthelfer und Rettungsdienste können dank der genauen Ortung sofort wissen, wo sich der Verunfallte befindet, und entsprechend schnell reagieren. Dies ist besonders wichtig in Situationen, in denen jede Minute zählt, wie bei schweren Stürzen oder medizinischen Notfällen.
Darüber hinaus ermöglicht die Indoor-Ortung durch die Nutzung von WLAN Access-Points oder Bluetooth-Low-Energy Beacons auch eine präzise Lokalisierung in geschlossenen Räumen, was in großen Produktionshallen, Lagerhäusern oder generell in mehrstöckigen Gebäuden von großem Vorteil ist. Die Indoor-Ortung funktioniert in der Regel über WLAN oder Bluetooth Low Energy (BLE). GPS ist in Innenräumen weniger effektiv, da die Signale nicht gut durch Wände oder Decken dringen können.
Die WLAN-Ortung nutzt die Signalstärke mehrerer Access Points zur Positionierung, während BLE-Beacons präzise Standortdaten bieten, indem sie regelmäßig Signale versenden
Die Integration dieser fortschrittlichen Ortungstechnologien in Sturzerkennungs-Apps erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in ihre Zuverlässigkeit.
Tipps zur Auswahl einer App mit Sturzerkennung
Bei der Auswahl eines Smartphone-basierten Notrufsystems mit Sturzerkennung sollten mehrere wichtige Faktoren berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das System effektiv und zuverlässig funktioniert:
- Art der Tätigkeit: Analysieren Sie, welche Tätigkeit in Ihrem Unternehmen alleine ausgeführt und mit einem Notfallsystem ausgestattet werden muss.
- Gefährdungsstufe: Bestimmen Sie die Gefährdungsstufe mit Blick auf die Risiken, die durch die Tätigkeit selbst und die Arbeitsumgebung entstehen. Vergewissern Sie sich dabei auch, ob die Tätigkeiten überhaupt in Alleinarbeit ausgeführt werden dürfen.
- Internetverbindung: Prüfen Sie, ob im Bereich der Tätigkeit ausreichend Internetverbindung durch WLAN oder Mobilfunk besteht. Da das Alarmsignal über das Internet an Notfallkontakte übermittelt wird, muss im bestehenden Bereich eine stabile Internetverbindung bestehen.
- Verfügbarkeit von Notfallkontakten: Überprüfen Sie, wer in Ihrem Unternehmen ein passender Notfallkontakt sein könnte. Es ist wichtig, dass die Person zu den entsprechenden Arbeitszeiten erreichbar ist.
Es ist entscheidend, dass das System auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen der Benutzer:innen abgestimmt ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass es im Ernstfall zuverlässig funktioniert und die Sicherheit der Nutzer:innen gewährleistet ist.
So testen Sie Ihre Sturzerkennungs-App

Um die Sturzerkennungs-App effektiv zu testen, sollte man regelmäßig simulierte Stürze mit dem Smartphone durchführen, um die Reaktionszeiten und die Genauigkeit der Erkennung zu überprüfen. Es ist ratsam, die Einstellungen der App anzupassen und die Empfindlichkeit der Sturzerkennung zu testen, um die optimale Balance zwischen Fehlalarmen und tatsächlichen Erkennungen zu finden.
Diese Tests sollten in unterschiedlichen Situationen und Umgebungen durchgeführt werden, um die Reaktionsfähigkeit bei echten Sturzereignissen zu evaluieren.
Eine Zusammenarbeit mit anderen Nutzern und Nutzerinnen des Systems kann helfen, Feedback zur Leistungsfähigkeit und zu möglichen Verbesserungen zu sammeln.
Fazit
Die Sturzerkennungstechnologie hat sich in den letzten Jahren mit der Nutzung der Sensorik des Smartphones erheblich weiterentwickelt. Für Alleinarbeiter:innen sind diese Technologien besonders wertvoll, da sie im Ernstfall eine schnelle und automatische Hilfe gewährleisten. Durch die Nutzung von Sturzerkennung Apps und regelmäßigem Testen der Systeme können Nutzer:innen sicherstellen, dass sie optimal geschützt sind.
Häufig gestellte Fragen
Wie funktioniert die App-Sturzerkennung?
Die Sturzerkennung bei Smartphones funktioniert durch die Nutzung integrierter Sensoren wie Beschleunigungssensoren und Gyroskope, die Stürze identifizieren und gegebenenfalls automatisch Alarme auslösen. Dadurch können im Notfall schnell hinterlegte Notfallkontakte alarmiert werden.
Welche Vorteile bietet die Sturzerkennung per Smartphone?
Die Sturzerkennung per Smartphone erfordert keine zusätzlichen Geräte, was die Nutzung für die Mitarbeitenden vereinfacht. Sie müssen keine zusätzlichen Geräte mit sich schleppen. Unternehmen sparen sich dadurch auch die Investition in zusätzliche Hardware-Geräte.
Wie kann ich meine Sturzerkennungs-App testen?
Um Ihre Sturzerkennungs-App effektiv zu testen, sollten Sie regelmäßige simulierte Stürze durchführen, die Empfindlichkeit anpassen und die Kompatibilität mit verschiedenen Smartphones überprüfen.