Es handelt sich dabei um einen willensunabhängigen Personen-Alarm, der also automatisch ausgelöst wird, wenn sich eine Person in einer Notsituation befindet und nicht dazu in der Lage ist, manuell einen Alarm zu aktivieren.
Durch Auslösen des Ruhealarms bleiben Notfälle von Mitarbeiter:innen auch bei Bewegungsunfähigkeit durch Verletzungen oder Bewusstlosigkeit nicht unbemerkt. Durch die automatische Unfallerkennung kann in Notsituationen so schneller reagiert werden.
Die fortschreitende Technologieentwicklung eröffnet zudem neue Möglichkeiten, den Ruhealarm weiter zu optimieren und an verschiedene Arbeitsumgebungen anzupassen, um die Sicherheit der Mitarbeiter:innen kontinuierlich zu verbessern.
Wie funktioniert der Ruhealarm?
Bei aktiviertem Ruhealarm erfolgt eine regelmäßige Überprüfung durch die Sensoren eines Gerätes (z.B. Personen-Notsignal-Gerät, Totmannschalter oder Smartphone), ob der oder die Nutzer:in in Bewegung ist.
Unterschreitet die vom Gerät erfasste Bewegung, den durch die Bewegungsempfindlichkeit definierten Schwellenwert, wird davon ausgegangen, dass die Person möglicherweise bewegungsunfähig, z.B. durch Bewusstlosigkeit ist.
Die Zeit, die vergeht, bevor nach einer erkannten Bewegungslosigkeit der Alarm ausgelöst wird, kann bei den meisten Personen-Notsignal-Geräten oder Notfall-Apps auf Smartphones vorkonfiguriert werden. Zunächst wird ein Voralarm aktiviert, der optisch und akustisch signalisiert wird.
Setzt sich die Person während des Voralarms nicht wieder in Bewegung und deaktiviert den Voralarm, wird der Personen-Alarm ausgelöst und die Notfallkontakte werden automatisch über den Notfall informiert. Ebenso kann der Alarm an eine Personen-Notsignal-Empfangszentrale (PNEZ) weitergeleitet und dort verarbeitet werden.
Bei den entsprechenden Personen-Notsignal-Geräten (PNG) oder Notfall-Apps kann der Ruhealarm individuell konfiguriert werden. Die Einstellungs-Parameter sind dabei das Zeitintervall (nach wie vielen Minuten Bewegungslosigkeit soll ausgelöst werden) und die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung.
Das Zeitintervall und die Empfindlichkeit der Sensoren orientieren sich dabei am beruflichen Aktivitätslevel des Nutzers bzw. der Nutzer:in. Dies ermöglicht eine präzisere Überwachung und eine zuverlässige Auslösung des Alarms, um rechtzeitig Hilfe herbeirufen zu können, selbst wenn die Person bewusstlos ist, beispielsweise nach einem Sturz.
Warum ist ein Ruhealarm in der Arbeitssicherheit wichtig?
Der Einsatz eines Ruhealarms auf einem Personen-Notsignal-Gerät (PNG), Totmannschalter oder in einer Notfall-App ist besonders bei Alleinarbeit mit Gefährdungspotenzial sinnvoll, auch wenn die Mitarbeitenden nur zeitweise alleine arbeiten. Alleinarbeit bedeutet, dass der oder die Mitarbeiter:in am Arbeitsplatz außerhalb der Ruf- und Sichtweite zu anderen Personen im Einsatz ist.
Dies kann zur Folge haben, dass im Notfall niemand zur Stelle ist, um Erste Hilfe zu leisten oder den Rettungsdienst zu verständigen. Deshalb ist es wichtig, dass an Einzelarbeitsplätzen geeignete Meldeeinrichtungen für den Notfall implementiert werden.
Alleinarbeit gehört in vielen Branchen zum Arbeitsalltag. Insbesondere auf weitläufigen Betriebsgeländen, in verwinkelten Hallen oder bei mobiler Arbeit (z.B. in der Instandhaltung, Montage oder Pflege) wird häufig allein gearbeitet.
Um wirksame Maßnahmen für den Alleinarbeiterschutz im jeweiligen Betrieb einführen zu können, müssen vorerst potenzielle Risiken und Gefahren im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung klassifiziert werden.
Der Ruhealarm ist, als Funktion einer Personen-Notsignal-Anlage (PNA), Totmanneinrichtung oder einer Notfall-App, Teil einer technischen Maßnahme zum Schutz der Mitarbeitenden bei Alleinarbeit, da so in Notsituationen Notfallkontakte schnell über den Vorfall informiert werden und trotz Abwesenheit von Personen schnell Erste Hilfe geleistet werden kann. Insbesondere dann, wenn der oder die Alleinarbeiter:in z.B. aufgrund eines Schwächeanfalls nicht in der Lage ist, manuell einen Alarm auszulösen.
So kann die Rettungskette ohne Verzögerung in Gang gesetzt werden. Eine verbesserte Reaktionszeit im Notfall kann entscheidend sein, um Menschenleben zu retten und schwerwiegende Schäden zu verhindern.
Je schneller auf einen Notfall reagiert wird, desto höher sind die Chancen auf einen schnellen Heilungsverlauf. Außerdem wird das Risiko von Komplikationen oder Folgeschäden minimiert. Der Ruhealarm ist somit ein wichtiger Bestandteil der Arbeitssicherheit zum Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wie funktioniert der Ruhealarm in einem Totmannschalter?
Der Totmannschalter ist unter vielen Namen bekannt: Totmannmelder, Totmannwarner, Bewegungslosmelder oder einfach Totmanneinrichtung. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitssicherheit und überprüft, ob der oder die Mitarbeiter:in handlungsfähig ist.
Der Totmannmelder ist entweder in Arbeitsgeräten oder Fahrzeugen eingebaut, in einer Smartphone-App integriert oder mobil an der Arbeitskleidung einer Person befestigt.
Bei Totmanneinrichtungen funktioniert der Ruhealarm wie folgt: Der oder die Nutzer:in hält die Totmanntaste des Schalters gedrückt, sodass die Maschine nur durch Drücken der Taste bestimmungsgemäß betrieben werden kann.
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Der Voralarm wird aktiviert, wenn die Person bewegungsunfähig ist und daher den Knopf nicht betätigt. Bewegt sich die Person innerhalb dieser Zeit nicht oder quittiert sie den Alarm nicht, wird der Alarm ausgelöst und die Notfallkontakte werden per Anruf, SMS oder E-Mail benachrichtigt. Während des Voralarms kann dieser jederzeit durch Drücken der Alarmtaste abgebrochen werden.
Bei einem mobilen Totmannmelder muss ein Aufprall bzw. ein abruptes Stoppen erfolgen. Daraufhin muss der Totmannmelder für mindestens 10 Sekunden bewegungslos liegen bleiben. Der Totmannmelder reagiert nicht nur auf Bewegungslosigkeit, sondern löst auch einen Alarm aus, wenn eine Person sich in einer waagerechten Lage befindet, egal wie sie in diese Lage gekommen ist. Dies wird als Lagealarm bezeichnet und funktioniert ähnlich wie der Ruhealarm.
Wie wird der Ruhealarm bei CALIMA aktiviert?
Der Ruhealarm, auch Bewegungsalarm genannt, ist bei CALIMA in die Funktion “Unfallerkennung” integriert. Wenn die Unfallerkennung aktiviert ist, analysiert CALIMA über die Sensoren des Smartphones die Bewegungen des Mitarbeitenden.
Erkennt CALIMA Bewegungslosigkeit oder einen Sturz, wird nach einer vorgegebenen Zeit automatisch ein Alarm ausgelöst. Wird die Bewegungslosigkeit z.B. durch Ablegen des Smartphones bei einer Pause erkannt und deshalb versehentlich ausgelöst, kann der bzw. die Nutzer:in während eines Voralarms den Alarm vor der Auslösung manuell deaktivieren.
Erfolgt die Deaktivierung nicht, wird der Alarm über die Internetverbindung (Mobilfunk oder WLAN) des Smartphones an den CALIMA-Server übermittelt und von dort an die vordefinierten Notfallkontakte weitergeleitet.
Die Alarmierung der hinterlegten Notfallkontakte kann je nach Wunsch per Anruf, SMS und/oder E-Mail erfolgen. In der SMS und der E-Mail befindet sich ein Link zu einer Live-Applikation, in der alle Informationen zum Alarm enthalten sind. Mehr Informationen zu den Funktionen von CALIMA finden Sie hier.
Fazit: Zuverlässige Erkennung von Notsituationen
Der Ruhealarm stellt eine effektive und zuverlässige Methode dar, potenzielle Notsituationen automatisch zu erkennen. Durch die automatische Aktivierung eines Alarms nach einer bestimmten Zeit der Bewegungslosigkeit ermöglicht der Ruhealarm eine schnelle Hilfeleistung, selbst wenn die Person bewusstlos ist.
Ob in Form von Personen-Notsignal-Geräten, Totmannschaltern oder Notfall-Apps, der Ruhealarm trägt dazu bei, die Reaktionszeit im Notfall zu verbessern und Mitarbeiter:innen bei Alleinarbeit in gefährlichen Arbeitsumgebungen effektiv zu schützen. Bereits in verschiedenen Branchen kommen Notsignal-Geräte und Smartphone-Apps mit Ruhealarm-Funktion erfolgreich zum Einsatz.Der Ruhealarm ist ein Notsignal, das bei Bewegungslosigkeit einer Person durch eine Personen-Notsignal-Anlage (PNA), eine Totmanneinrichtung in einem Totmannschalter oder eine Notfall-App auf dem Smartphone nach einer vorgegebenen Zeit ausgelöst wird und die Notfallkontakte alarmiert.
